Monday, 21. November 2005

Zitierfähig

"There is a little academic subindustry, not to mention a species of the chattering classes, that roots itself intellectually in the observation that the Inuit language has many more words for snow than the English language." (Currie, Mark. Difference. London: Routledge, 2004. 10)

Das ist doch mal ein Wort. Auf gleiche Weise hat es doch auch schon Barbara Cartland zu akademischer Berühmtheit gebracht. Also den Himmel über euch abgesucht nach moralischen Gesetzen in euch, vierfach phonetisierbaren chinesischen Schriftzeichen und dem Vertrauen in die Erzählung, aber nicht in den Erzähler.

Die beste Einsendung wird mit einer vom Autor signierten Reclam-Werksausgabe der Schriften von Erasmus von Amsterdam belohnt.

Bummel durch Sizilien

Glücklicherweise konnte ich den Wintereinbruch in Deutschland aus der sizilianischen Ferne miterleben. Dank minimalem Medienversorgungsbedarf hier deswegen auch ein paar Notizen aus der primären Welt. Leider kann ich nur mit wenig Neuigkeiten über die sizilianische Politik aufwarten, obwohl mich brennend interessiert hätte, für welche Politik die Menschen auf den ganzen Wahlplakaten denn stehen, was mit der Mafia sei, ob die Forza Italia starke Unterstützung hat (meine Tante mag sie nicht) und wie die Separatisten so zu positionieren sind. Auch die genauen Hintergründe der Demonstration vom 17.11. konnte ich nur erraten, teilweise kam ich mir vor wie Mark Twain in Heidelberg, alle Fehlinterpretationen gehen daher auf meine Kappe.

Mein Urlaub wurde durch ein wirklich monumentales Besichtigungsprogramm geprägt, in Erice, einer durchaus pittoresken Stadt z.B. gibt es eine unglaublich riesige Anzahl von Kirchen, die meistens von den Normannen erbaut wurden. Eine dieser Kirchen dient jetzt als Wissenschaftszentrum für den Mann, dessen Bücher in diesem Schaukasten ausgestellt sind, dessen Name ich aber nicht aufgeschrieben habe. Begeistern kann sich der Physiker allerdings für die Antimaterie-Forschung und trotz seiner Bewunderung für Galileo Galilei ist er auch JP II nicht abgeneigt gewesen. Interessant wie immer auch die Schlagzeile der Daily Mail, offensichtlich hat Everybody's Chef ebenfalls göttlichen Beistand nötig.



Für diesen sorgt man in Calatafimi offensichtlich schon von alleine. Es ist wirklich unglaublich, eine Stadt die aus Platzmangel die Einbahnstraße zum Prinzip erklärt, baut die letzten Freiflächen mit Kirchenschiffen zu.




Idyllisch auch Scopello, eine winziger Fischerort in direkter Nachbarschaft zu meiner Tante.Neben diesen selbstgeformten Porzellanteilchen kam ich mir in meinem von-der-Stange-Look fast schon schlecht vor.

Die Idylle trügt allerdings: Neben der leider immer noch allgegenwärtigen Mafia scheinen die sozialen Spannungen auch auf Sizilien zuzunehmen. Am 17.11. fand in Palermo eine Demonstration für die Verbesserung der sozialen Lage der Studierenden statt, zumindest, wenn ich das Plakat richtig verstehe.



Diese wissen sich allerdings im Selbstudium zu helfen was durchaus Erfolge hinsichtlich ihrer operaistischen Ausrichtung zeigt.

Thursday, 10. November 2005

We could have it so much better

/rant on

Gestern, es muss so am späten Nachmittag gewesen sein, wurde ich über einem Kaffee nach meiner Freizeitbeschäftigung gefragt. Glücklicherweise war ich am nachgefragten Zeitpunkt gerade damit beschäftigt, meine Examensarbeit über den Status des Drafts hinauszubringen, um es kurz zu machen: Ich war nicht beim Egotronic-Konzert. Warum aber auch? Die neue CD von Donna Summer macht sowieso tausendmal mehr Spaß, 8-bit Musik gibt es bei micromusic bessere und wenn Malcolm McLaren und das Wired-Mag schon auf diesem Zug sind, kann es ja nicht mehr lange dauern, bis auch da die Fossilisierung einsetzt.

Gesinnungsargumente zählen da auch nicht, wer das bessere Leben verspricht, muss es auch zum Klingen bringen.

/rant off

PS: Ohne Versprechungen in der Gegenwart gut: Melt Banana. Am 26.11. im G-Werk.

Wednesday, 9. November 2005

...

On the Origin of Genres?
Die NY Times hat heute einen interessanten Artikel veröffentlicht. Literary Darwinists suchen nach einer naturwissenschaftlichen Begründung, warum wir Pride and Prejudice als einen literarischen-kanonischen Klassiker ansehen: weil er elementare Vorstellungen von der Art und Weise bereithält, wie wir als Spezies funktionieren würden. Die Gefahr der unbegründeten Polemik außenvorlassend, möchte ich doch darauf hinweisen, dass es ja wirklich interessant wäre einmal kortikale Reaktionen beim Lesen zu erforschen. Endlich einmal wäre es möglich festzustellen, wessen Gehirn denn eigentlich Sätze wie den folgenden für den Ausdruck universeller Seligkeit hält: "It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife"
Wenn ich spekulieren darf: die Verfasserinnen dieser Bücher wahrscheinlich nicht.

Traurig ist allerdings folgende Zeile: "Brian Boyd, for instance, a well-known scholar of Vladimir Nabokov and professor at the University of New Zealand in Auckland, changed his focus in his 40's to Literary Darwinism, gripped by what he calls its "one very simple and powerful idea." Und das am 50.Jubiläum der Veröffentlichung von Lolita...

Tropige Trauben ?

"This is fiction that owes no allegiance to things as they are." (David Grubbs)

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