In einem Punkt unterscheidet sich der Einbruch seit 2007 von den Depressionen 1873 ff. und 1929 ff.: Auf ihn antwortet keine sozialistische Massenbewegung mehr. Vielleicht ist das sogar Ergebnis eines historischen Lernprozesses, in dem man beherzigte, was Marx bereits 1858 in seiner Arbeit Zur Kritik der Politischen Ökonomie festgestellt hat. Damals liquidierte er seine voreiligen Hoffnungen auf etwaige revolutionäre Konsequenzen der Wirtschaftskrise von 1857 und befand: "Eine Gesellschaftsordnung geht nie unter, bevor alle Produktivkräfte entwickelt sind, für die sie weit genug ist, und neue höhere Produktionsverhältnisse treten nie an die Stelle, bevor die materiellen Existenzbedingungen derselben im Schoß der alten Gesellschaft selbst ausgebrütet worden sind. Daher stellt sich die Menschheit immer nur Aufgaben, die sie lösen kann, denn genauer betrachtet wird sich stets finden, dass die Aufgabe selbst nur entspringt, wo die materiellen Bedingungen ihrer Lösung schon vorhanden oder wenigstens im Prozess ihres Werdens begriffen sind."
Das ist hart. Denn von den "materiellen Existenzbedingungen" einer neuen Gesellschaft ist zumindest dann aktuell nichts zu erkennen, wenn man darunter nicht nur eine fortgeschrittene Technologie versteht.
Trackback URL:
https://kubia.twoday.net/stories/5402501/modTrackback