Nachdem ich am Samstag im Zuge eines beruflich bedingten Besuchs in unserer
Dorfdisco ein halbstündiges Gepräch über diesen Jahrtausendwendenhype namens
Memetik führen durfte, bin ich nur allzugern bereit, mich an der Vulgarisierung dieser Theorie zu beteiligen. Wer würde sich dafür besser anbieten als
Thomas Pynchon, Meister der unzusammenhängenden Zusammenhänge, öffentlichkeitsscheuer
Celebrity-Autor und nebenbei auch noch Urlauber?
Urlauber? Genau! Wie viele andere Amerikaner machte Thomas Pynchon nämlich einmal Urlaub in Mexiko. Nun wollte es der Zufall, dass
Lee Harvey Oswald zur gleichen Zeit Urlaub machte und zwar auch in Mexiko. Wenn wir jetzt einmal die Theorie der Memetik bemühen wollen, war es also so, dass Harveys Information darüber, wer denn jetzt der Auftraggeber hinter seinem Mord an John F. Kennedy war, dringend auf ihre Fortpflanzung drängten und sich dafür ausgerechnet einen formidablen Schriftsteller aussuchten, der sie dann irgendwie in die ganze Welt tragen kann oder zumindest auf den Schreibtisch seines Kollegen
Don DeLillo.
Nur so kann ich mir die Behauptung der Macher von "
Journey into the Mind of P." erklären, dass Pynchon also das bestgehütete Geheimnis des US-amerikanischen Geheimdienstes mit sich tragen soll und mir fällt auch wieder ein, warum ich den Film bei seiner Erstausstrahlung schnell wieder abgeschaltet habe. Nun ist es aber so, dass Pynchon bald wieder ein
neues Buch veröffentlicht, so dass die Geheimnismaschine wieder gut geölt wird. Und in diesem Zusammenhang habe ich heute
erfahren, dass es eine Verfilmung von "
Gravity's Rainbow" gegeben hat, die aber nie in den USA veröffentlicht wurde, und dass obwohl Peter Lohmeyer mitgespielt hat. Ihr Name war übrigens "
Prüfstand VII", wird wohl der Qualitätsprüfstand gewesen sein.