Nachdem er
letztens so gelobt wurde, habe ich mich tatsächlich mal bewusst einem Film von
Howard Hawks ausgesetzt.
"To Have and Have Not" befand sich im Repertoire unserer Stadtbücherei und ist eine Verfilmung des Schriftstellers, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann: Ernest Hemingway. Faulkners Mitarbeit am Drehbuch ließ jedoch die erste Abneigung schwinden und ich wurde nicht enttäuscht. Den
Plot zu erzählen ist eigentlich müßig, meine Aufmerksamkeit galt den beiden Protagonisten.
Weder Bogart noch Bacall lassen den Glauben an eine höhere Moral oder Macht erkennen, sie handeln pragmatisch. Bacall schlägt sich als Taschendiebin durch, Bogart schützt mit Empathie und Umsicht sein Leben und das seines Maats Eddie. Nicht mehr und vor allem, nicht weniger. Der Film kommt ohne rührselige Epiphanien aus und besingt ein Anti-Heldentum, das man nur als eins bezeichnen kann: als vorbildlich.
Bebilderte Absagen ans Heldentum auch
hier: "16 Military Wives" von den Decemberists
Und falls sich jemand an der einseitigen Amerika-Kritik stört:
eine Erinnerung an den Kosovo-Krieg